Entwicklung der Holzenergienutzung

Um 1910 deckte Holz rund 15% des Energiebedarfes der Schweiz. Mit der Kohleverknappung um das Ende des Ersten Weltkriegs stieg der Anteil zeitweise auf über 20%. Die Nutzung erreichte in der ersten Hälfte der 30er Jahre ein Maximum und sank darauf allmählich bis 1939. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde rund die Hälfte des in den Wäldern geschlagenen Holzes als Brennholz genutzt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Brennholzproduktion weit über den natürlichen Zuwachs gesteigert: 1941/42 war beispielsweise eine Nutzung von 200% des Holzzuwachses gestattet. Vor allem wegen des Mangels an Arbeitskräften und aufgrund von Transportproblemen blieb die Brennholznutzung aber letztlich auf etwa das Anderthalbfache der Vorjahre beschränkt, was etwas weniger als 30% des sehr stark reduzierten Gesamtenergieverbrauchs bedeutete.

Um 1950 hatte sich der Verbrauch an Brennholz wieder auf das Niveau vor dem Zweiten Weltkrieg gesenkt und nahm danach weiterhin kontinuierlich ab. Um 1970 betrug der Anteil am Gesamtenergieverbrauch lediglich rund 1%, und nur noch 20% des im Wald geschlagenen Holzes wurde direkt für die Energiegewinnung verwendet.

Erst mit der Ölkrise 1973 und dem damit verbundenen Anstieg des Erdölpreises erwachte das Interesse an der Holzenergie wieder. Seit 1990 hat deren Nutzung infolge gezielter Massnahmen der Schweizerischen Energiepolitik und einer wachsenden Sensibilität der Bevölkerung für Umweltfragen zugenommen. Der Anteil der Holzenergie am Gesamtenergieverbrauch stieg bis 2012 auf 4,2%.

Betrachtet man das verfeuerte Holzvolumen, so zeigt sich, dass sich der Stückholzverbrauch seit 1990 fast halbiert hat. Die Nutzung von Hackschnitzeln, Pellets und Altholz stieg gleichzeitig sehr stark, sodass die Summe des zur Energieerzeugung genutzten Holzes seit 1990 um 42% zugenommen hat, obwohl die Zahl aller Holzheizungsanlagen im selben Zeitraum um über 73’000 zurückgegangen ist.