Die Nachfrage übersteigt das Angebot

Die Lust der Deutschen am Holz ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Das merkt man nicht nur im hessischen Odenwald, wo Marsch sein Holz verkauft. Als Brennstoff erlebt Holz gerade eine wahre Renaissance – ob als Scheit, Pellets oder Hackschnitzel. Wenn es um die Anschaffung einer neuen Heizung geht, spielen für viele Menschen ökologische Aspekte ebenso eine Rolle wie finanzielle. Strom, Öl, Gas – oder Holz?

In den vergangenen acht Jahren hat sich die Menge des in deutschen Privathaushalten verfeuerten Holzes verdreifacht. Rund 15 Millionen Haushalte nutzen Holzöfen. „Gerade in Ein- und Zweifamilienhäusern werden große Mengen an Scheitholz verbraucht“, meldet die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. Und der Forstwirt Michael Marsch sagt zur Nachfrage trocken: „Wenn ich dreimal so viel Holz hätte, könnte ich dreimal so viel verkaufen. Diese Nachfrage kann man nicht befriedigen.“

Hat das mit dem viel zitierten Holznotstand zu tun? „Nein“, sagt Markus Ziegeler, Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR). Einen Holznotstand gäbe es in Deutschland nicht. Zwar sei die Nachfrage nach Holz viel größer als das Angebot. Das liege aber keineswegs daran, dass der deutsche Wald nicht mehr hergibt. „Wir achten hier nur sehr darauf, dass nachhaltig geforstet wird“, erklärt Ziegeler. Daher werden nicht mehr Bäume eingeschlagen und verarbeitet, als man wieder aufforsten kann.